Die Historik von Malaga

Die Kathedrale von Malaga

Malaga an der Costa del Sol, gehört mit seiner 2700 Jahre alten Geschichte zu den ältesten Städten Europas. Gegründet wurde sie von den Phöniziern, die die spanische Küste von Gibraltar im 7. Jahrhundert v. Chr. betraten. Obwohl dieses Land bereits von den Iberern, den Ureinwohnern Spaniens besiedelt war, gründeteten sie die Siedlung Malaka, aus der sich die heute so lebendige Stadt Malaga entwickelte. Die Phönizier waren es, die den hier lebenden Menschen den Weinanbau und dessen Herstellung lehrten, die Brunnen und Aguädukte bauten oder die Agrarwirtschaft ertragreicher und profitabler machten.

Römische Skulpturen

Auf dieser ersten Infrastruktur bauten kommende Mächte, wie die Griechen, Westgoten und Römer auf. Einige Hinterlassenschaften der römischen Besatzung sind heute noch zu finden. Neben dem römischen Theater am Fusse der Alcazaba von Malaga, gibt es Überreste von Vergärungsbecken von Süsswein aus dieser Zeit, die man in Cartama besichtigen kann. Auch in der Nähe von Ronda gibt es Fundstellen aus römischer Zeit. So fand man hier Artefakte wie Münzen, Tonkrüge oder metallene Gegenstände wie Äxte oder Werkzeuge aus der Landwirtschaft.

Die Araber und die katholischen Könige

Die prägendste Epoche Malagas begann allerdings mit der Herrschaft der Araber, im Jahre 711 n. Chr. Der Sieg des Araberkönig Tariq ibn Ziyad über den Westgotenkönig Roland läutete eine 800-jährige Herrschaft der Araber in Malaga ein, deren Einflüsse bis heute überall in Malaga und Andalusien zu finden sind. Ob in architektonischer Hinsicht, in Musik und Kultur, der andalusischen Küche oder der genetischen Herkunft der Menschen selbst, überall ist dieses Erbe sichtbar. So bauten die Araber die Alcazaba von Malaga und die Burg Gibralfaro, von denen sie die Stadt Malaga regierten und diese als Domizil nutzten. Auch der Markt Atarazanas stammt aus dieser Zeit. Allerdings diente er als Schiffswerft und Zeughaus.

Die Alcazaba von Malaga

Im Jahre 1482 begann der Untergang der arabischen Herrschaft in Andalusien mit dem Eroberungsfeldzug der katholischen Könige. Dieser nahm seinen Anfang mit der Befreiung Granadas und endete 1487 mit der Einnahme Malagas durch den König Fernando des Königreichs Kastilien. Er begann unmittelbar nach der Eroberung mit der Etablierung des katholischen Glaubens in Malaga. So wurden erste Klöster wie "La Trinidad" oder das Kloster "La Fontolleta" errichtet. Weiter kamen die Kirchen "Los Martires" oder die Kirche "Felipe Neri" dazu. Auf den Fundamenten der Hauptmoschee von Malaga, die recht schnell nach der Eroberung abgerissen wurde, entstand die bis heute nicht fertiggestellte Kathedrale von Malaga. Königin Isabel ernannte Pedro Diaz de Toledo 1487 zum ersten Bischof der Diözöse Malaga nach der Vertreibung der Araber. Zu dieser Diözöse gehörten Marbella, Ronda, Coin, Velez-Malaga und Antequera.

Lagerhaus aus der Zeit der Araber

Auch wurde mit der Wiederansiedlung der Menschen von Malaga begonnen. Denn die meisten der Einwohner waren während der Kriegshandlungen in die Berge Malagas geflohen. Dort bauten sie kleine Siedlungen, die sie mit Abwehranlagen umgaben. Viele der weissen Dörfer haben hier ihren Ursprung.

Die Stadt Ronda entstand in den Wirren des Krieges mit den Arabischen Besatzern im 16.Jahrhundert.

Zum damaligen Zeitpunkt lebten 10.000 Menschen in und um Malaga. Die Wirtschaft Malagas erlebte einen bemerkenswerten Aufschwung, so dass neue Ortschaften wie z.B. Manilva als Mittelpunkt der Zuckerrohrproduktion entstanden. Auch die Stadt Torremolinos ist in den Geschichtsbüchern Malagas zu finden. So fällt ihr Name erstmals in Zusammenhang mit dem Maisanbau. Dieser wurde von dem spanischen Entdecker und Seefahrer Kolumbus nach Spanien gebracht und wurde von ihm "Der Weizen der Indianer" genannt. Torremolinos war damals Hauptanbaugebiet für Mais in der Provinz Malaga.

Unter dieser Glaspyramide befindet sich ein antikes Garum-becken.Garum war eine Fischsauce die von den Arabern hergestellt wurde.

Der wirtschaftliche Aufstieg

Das Industriezeitalter in Malaga begann um 1830. Der Grossindustrielle Manuel Herredia baute hier mit Hilfe der Familie Larios (nach deren Name ist auch die Einkaufsstrasse Calle Larios benannt) die Stahlindustrie auf. Weiter kamen Baumwollspinnereien und Textilfabriken dazu. Am 15. März 1860 begannen die ersten Arbeiten für die Bahnstrecken von Malaga nach Cartama, Alora und Cordoba. Besonders letztere diente zum Transport der Kohle aus den Gruben von Cordoba in den Hafen von Malaga. Weiter dienten sie zum Transport von Wein, landwirtschaftlichen Gütern und natürlich auch zum Personentransport. 1856 eröffnete die Bank von Malaga. Allerdings wurde diese 10 Jahre später nach herben Verlusten in die Nationalbank von Spanien eingegliedert. Das Gebäude der Nationalbank befindet sich heute am Parque Paseo.

Ein Löschwagen aus den Anfängen des Industriezeitalters in Malaga.

Der Bürgerkrieg

Ein leichter Hauch der Demokratie wehte ab 1873 durch die Strassen Malagas, als am 11. Februar jenen Jahres die erste spanische Republik ausgerufen wurde. Diese bestand allerdings nur 2 Jahre. So mussten die Menschen von Malaga bis 1931 auf das Ende der Monarchie warten. Nach der Ausrufung der zweiten spanischen Republik von 1931-1936 kam das Ende der Monarchie mit dem Rücktritt des Königs. Obwohl Spanien heute wieder ein Königreich ist, hat der amtierende König Felipe VI. nur noch repräsentative Aufgaben zu erfüllen. 1937 beginnt für die Stadt Malaga ein dunkles Kapitel. Mit dem Einmarsch der Nationalisten unter Führung General Franco wurden bei den Kämpfen rund um Malaga die Flüchtlingsströme auf der Küstenstrasse von Seeseite und aus der Luft beschossen. Dabei wurden nach Schätzungen etwa 10.000 Menschen getötet. Darunter viele Kinder, Frauen und ältere Menschen. Etwa 150.000 Menschen sollen sich zu diesem Zeitpunkt auf der Küstenstrasse nach Almeria befunden haben. Trotz das Malaga von diesem Massaker heimgesucht wurde, blieb es weitesgehend von den Auswirkungen des Bürgerkrieges verschont, so dass sich die Zerstörungen in Grenzen hielten. In den Jahren der Franco-Diktatur von 1939-1975 diente Malaga als Garnisionsstadt.

Der Palast Zea Salvatierra, war im 18. und 19.Jahrhundert, Sitz des Stadtparlaments von Malaga.

Tourismus

Nach Ende der Diktatur mit dem Tod Francos 1975 beginnt für Malaga eine goldene Ära. Viele Ausländer vorallem Deutsche, Engländer und Holländer entdeckten die Vorzüge Malagas, an der Costa del Sol. Die Tourismusbranche ist bis heute die Haupteinnahmequelle für die Stadt Malaga und Wirtschaftsmotor. Dies führte wiederrum zum Zuzug vieler Fachkräfte aus dem In- und Ausland. Die Ausländer machen heutzutage etwa 10% der Gesamtbevölkerung Malagas aus. In Malaga gibt es heute über 1900 Restaurationsbetriebe, Hotels und Hostale, Bars und Nachtlokale inbegriffen.

Die Gastronomie in Malaga ist sehr vielfältig und facettenreich, hier eine arabische Tapa

Aufgrund dieses Booms entstanden neue Stadtteile wie Teatinos in Reichweite der Universität oder La Conception im Norden Malagas. Heute präsentiert sich Malaga als weltoffene moderne Stadt, die jeden Besucher in ihren Bann zieht. Die herzliche und liebenswerte Art der Einwohner Malagas lädt jeden der einmal nach Malaga kommt ein, ihr Leben und ihre Kultur kennenzulernen und daran teilzuhaben.