Die Geschichte der Osterwoche von Malaga

Die Geschichte der Osterwoche in Malaga

Die Kirche Felipe Neri von Malaga Die Karwoche, auch Semana Santa genannt, ist eines der grössten Ereignisse, die jährlich in Malaga stattfinden. Vom Palmsonntag an, bis zum Ostersonntag, zieht sie tausende Touristen aus dem In- und Ausland an und unter farbenprächtigen Pompös werden die Tronos ( Transportgestelle für die jeweiligen christlichen Bildnisse ) auf einem vorher festgelegtem Weg durch die Strassen des historischem Zentrums von Malaga getragen. Alles ist festlich erleuchtet und es riecht überall nach Weihrauch und Rosmarin. Die Semana Santa in Malaga hat eine 500-jährige Geschichte, die mit dem Einzug der katholischen Könige in Malaga und deren Eingliederung in den Herrschaftsbereich des Königreichs Kastiliens begann. Unter dem Patronat der katholischen Könige, wurden Kirchen und Klöster gebaut, die mit Heiligenbildern des Katholizismus ausgestattet wurden. Unter diesen Symbolen der katholischen Kirche konnten die Einwohner Malagas beten. Meist waren die Gründe für die Versammlungen unter den Heiligenbildern Begräbnisse. Alsbald bildeten sich rund um die einzelnen Kirchen sogenannte Laienbruderschaften heraus, die damals die Büßer genannt wurden. Sie trugen ihre Heiligenbilder und Kreuze in einer feierlichen Zeremonie während der Osterwoche durch die Strassen der Stadt und taten Buße. Heute hat jede Kirchengemeinde in Malaga eine Bruderschaft ( span. "Hermandad" ).

Anfang des 17. Jahrhunderts gab es in Malaga bereits fünf Bruderschaften, die den verschiedenen Klöstern der Stadt Malaga unterstanden. Um den Sieg der Katholiken über das Protestantentum in Spanien öffentlich auf den Strassen zu zeigen, wurden auf Drängen der katholischen Kirche von Malaga die besten Bildhauer aus dem Königreich Kastilien arrangiert. Diese begannen nun Symbole der katholischen Kirche wie Heiligenschreine, Kreuze, Bilder usw. aus Edelmetallen und Holz herzustellen. Besonders sollte hier der Bildhauer Pedro Mena hervorgehoben werden, der mit seinem Kunststil den Cristusfiguren einen besonderes Aussehen verlieh. Ihm ist ein Denkmal durch die Stadtregierung von Malaga gesetzt wurden, das man auf der Plaza de la Marina besichtigen kann.

Zerstörung der Heiligtümer

Die Kirche La Trinidad Im Mai 1931, zwei Wochen nach Ausrufung der zweiten spanischen Republik, wurden viele religöse Einrichtungen in mehreren Städten Spaniens angegriffen und schwer verwüstet. Grund für diese Ausschreitungen gegen die katholische Kirche waren die Aussagen Kardinals Pedro Segura y Saez. Dieser verurteilte das Handeln des damals frisch etabliertem Regimes als Angriff auf die religöse Freiheit und forderte alle Katholiken Spaniens zur Gegenwehr auf. Besonders die Kirchen und religösen Einrichtungen Malagas waren von der Zerstörungswut der damaligen Regierungsanhänger schwer betroffen. In den Nächten vom 16. Mai - 18. Mai 1931 wurden Kirchen und Bibliotheken in Malaga angezündet und kirchliche Reliquien und Kunstwerke, wie Bilder, zerstört. Schwere Zerstörungen erlitten die Santo-Domingo Kirche, die Kirche des heiligen Phillip Neri und die Merced-Kirche. Letztere wurde so schwer zerstört, daß sie teilweise einstürzte, in der Folge bis 1960 als Denkmal diente und schliesslich abgerissen werden musste. Kardinal Segura floh nach diesen Ausschreitungen 1931 ins Exil, in den heiligen Stuhl nach Rom. Nach Ausbruch des Bürgerkrieges 1936 in Spanien wiederholten sich die Angriffe auf die Einrichtungen der katholischen Kirche in Malaga, allerdings waren diese weniger schwerwiegend, so sich der Verlust in Grenzen hielt.

Ab 1937 begann der Wiederaufbau der zerstörten Kirchen und die Rekonstruktion der beschädidigten Reliquien. Dieser Prozess dauert bis heute an. An den Aufbauarbeiten nahmen verschiedene Bildhauer, Maler und Kunstschnitzer aus ganz Spanien teil. Alle Reliquien, die man in der Semana Santa sehen kann, seien es Heiligenbilder, Kreuze oder Figuren, sind absolute Handarbeit. Selbst der Trono wird in jahrelanger Arbeit mit all seinen Verzierungen von den Künstlern in Handarbeit erschaffen.